Grundideen

Ich habe beschlossen hier auch meine Überlegungen zur Geschichte zu veröffentlichen und zwar in der Kateorie „Überlegungen„. Heute geht’s los mit den Grundideen und Inspirationen …

Es gibt zwei zentral Inspirationen für mich, die Geschichte zu erzählen die jetzt erstmal den Arbeitstitel  „bright and grim Rocks“ hat.

  1. Die „Canopus in Argos“ Romane von Doris Lessing
  2. Das Album „When the world was one“ von Matthew Halsall und dem Gondwana Orchestra

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Alle Rezensionen zu den Canopus in Argos Romanen, drüben in meinem Blog.

Doris Lessings Romane haben bei mir latürnich nicht etwas völlig Neues erschaffen und angeregt: Bei aller Liebe zum Unterhaltungswert von Dystopien und Tragödien, war ich im Grund doch immer ein Utopist. Doris Lessing hat es „nur“ geschafft eine so kluge Utopie zu schreiben, dass sie mich nicht nur dazu gebracht hat mein Verhalten zu verändern (vegtarisches essen, weniger Konsum, mehr Fair gehandeltes … und immer so weiter), sondern eben auch dazu motiviert hat, selber etwas utopisches zu schreiben, dass andere inspirieren kann, ein besseres Leben zu führen, oder wenigsten doch Sympathie für die Gute Sache und ihrer Vorkämpfer zu empfinden.

Daraus ergibt sich für die Geschichte der Wunsch, etwas über Fortschritt und eine bessere Welt zu erzählen, über Figuren, die für die gute Sache kämpfen, dabei aber glaubhaft, menschlich und mit Schwächen bleiben.

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Alle Beiträge zu dem Album, drüben in meinem Blog.

Hiermit verhält es sich ganz ähnlich, wie mit den Canopus in Argos Büchern. Das Album hat mich im letzten Januar getroffen, als ich gerade dabei war den zweiten Roman der Canopus-Reihe zu lesen. Deswegen ist es latürnich mit meiner Interpretation von Doris Lessings Romanen aufgeladen. Ich finde aber auch, dass in der Musik selber viel mitschwingt. Die Harfe und dieses seltsame asiatische Instrument „Koto“ sowie die Flöte geben dem ganzen schon einen Klang, der an eine Zeit erinnert, als die Welt wirklich noch eins gewesen sein könnte, als die Kulturen noch nicht getrennt waren (ich weiss latürnich, dass es so eine Zeit nie gab, aber man kann sich sowas ja ausdenken).

The very basic Basics

Aber erstmal zurück zum Anfang. Ganz zum Anfang: Mir ist klar, dass ich weder Doris Lessing noch überhaupt ein Schriftsteller bin. Deswegen hänge ich auch meine Ansprüche an dieses erste etwas grössere Werk eigentlich nicht so hoch. Ich wäre schon sehr zufrieden, wenn ich eine Geschichte erzählen könnte, die etwas grösser ist und für die Leser einfach als „normale“ Fantasy-Geschichte funktioniert. Mir geht es als Erstes drum, Erzählen zu üben. Das mag angesichts der Einleitung oben etwas verwirren, aber … um Erzählen zu üben, muss man ja etwas erzählen und dann scheint es mir sinnig zu sein, etwas zu erzählen, dass ich auch gerne erzählen möchte. Und: Man muss sich ja für irgendeine Geschichte „entscheiden“, und das oben ist halt der Weg zu dieser Entscheidung.

Und: Das ist auch der Grund, aus dem ich in dieser ersten grösseren Geschichte, die ich schreiben will ziemlich schamlos Ideen von anderswo übernehme: Es geht v.a. um’s Erzählenüben. An eigenen, kreativeren Ideen kann ich dann arbeiten, wenn das mit dem Erzählen erwiesener Massen funktioniert.

Eine Geschichte vom Fortschritt und die drei Handlungstränge

Ich möchte also eine Geschichte erzählen, die irgendwie von einem grossen gesellschaftlichen Fortschritt handelt. Gleichzeitig war ich sehr angetan von dem Grundaufbau des Liedes von Eis und Feuer: G.R.R. Martin hat einen historischen Konflikt genommen (die englischen Rosenkriege), den in eine Fantasywelt versetzt und noch zwei Konflikte („die Anderen“ und „die Drachen“) darum herum drapiert, die ständig drohen zentralen Konflikt zu marginalisieren. So kann er immer von Kapitel zur Kapitel springen, grossartige Cliffhanger bauen und langsam die drei Handlungsstränge miteinander verweben. Das wollte ich auch machen.

Also habe ich geschaut: Welcher historische Konflikt passt gut zu meinem Vorhaben, etwas über Fortschritt zu erzählen? Und da fällt mir als erstes die französische Revolution ein. Sehr gut! Die spielt ja praktisch noch in einem Fantasy-Setting (Segelschiffe, keine Industrialisierung, noch keine Aufklärung usw. …). Eine Fantasy-Variante der Französischen Revolution soll also mein Kern Handlungsstrang sein. Bleiben noch die beiden äusseren Bedrogungen.

Als Allererstes sind mir hier latürnich meine geliebten Tyraniden aus Warhammer 40.000 eingefallen. So be it! Eine Fantasy-Variation der Tyraniden also!

Bleibt noch der zweite äussere Konflikt. Hier kam mir der „Zufall“ zur Hilfe, denn die Domain „grim.rocks“ hatte ich zu dem Zeitpunkt schon. Ah! Also! Grimme Steine. Steinelementare mit einer grimmen Absicht. Super. Passt. So be it.

Bevor ich gleich die drei Handlungsstränge näher beschreibe, noch ein paar Worte zu meiner Vorstellung des Ensembles und der Protagonisten.

Das Ensemble und mein Ideal von Charakteren

Ich liebe comichafte Figuren. Was meine ich damit. Ich meine eine Form von Überzeichnung. So wie der Comic mit den starken Tuschestrichen die Konturen von echten Menschen stärker als in der Realität hervorhebt und viele Zeichner diese Eigenschaft auch auf die Formen übertragen, so mag ich Figuren, die in ihrer erzählerischen Anlage stärker gezeichnet sind als echte Menschen. Mal zwei drei Beispiele …

Kapitän Ahab aus dem Moby Dick ist grossartig, u.a. weil er seine seelische Narbe auch als Holzbein für alle Welt sichtbar trägt. Und – und das ist ganz wichtig dabei – weil er im richtigen Roman eben nicht nur der vernarbte Mann ist, sondern eine viel komplexere Figur, die nicht einfach nur vom Hass angetrieben wird, wie es in den verkürzten Versionen sooft dargestellt wird.

Leon und Mathilda aus „Leon der Profi“ kann ich sogar als einen der Gründe bezeichnen, warum ich eigentlich Literaturwissenschaft studiert habe: Der Auftragsmöder mit dem kindlichen Gemüt und das Kind, das den Mord seiner Familie erlebt hat und nun selber Mörderin werden will … grossartig. So unterschiedlich und doch eins zu eins ineinander gespielt und in Tragik verbunden.

Omasu aus Earthdawn ist eine weitere Figur. Einer der wenigen offiziellen Obsidianer. Und was machen sie aus all der Kraft und dem gewaltigen Stein? Einen Troubadour und Kaufmann, in bunten Gewändern! Herrlich. Ich habe ihn auf meinem aktuellen Handy als Starbildschirm und kann mich auch nach drei Jahren immer noch nicht satt daran sehen.

Man sieht: Ich liebe Figuren, die etwas überzeichnet, und oft sogar etwas widersprüchlich sind, die Widersprüche in sich tragen und zu einem Ganzen verbinden. Dabei ist aber die zentrale weitere Eigenschaft, die sie haben müssen: Glaubwürdigkeit und Menschlichkeit. So gibt es z.B. wenige Marvel-Helden, die mich über die Jahre wirklich gefesselt haben. Sie sind einfach zu weit weg vom Menschlichen. Das Ideal auf der anderen Seite sind die Figuren von Joss Whedon (Buffy, Angel und am aller meisten Firefly). Klar gezeichnet, auch überzeichnet, aber eben doch auch Menschen, mit ziemlich menschlichen Fehlern, mit Ungereimtheiten, mit einer dunklen Seite und – ganz wichtig – mit Humor.

So … jetzt zu den Handlungssträngen …  ich verteile die einzelnen Handlungsstränge mal auch noch auf einzelne Beiträge

  1. Handlungsstrang „Revolution“
  2. Handlungsstrang „Tyraniden / Drachen“
  3. Handlungsstrang „Grim Rocks“
  4. Die aktuelle Kapitelplanung

Ein Gedanke zu „Grundideen“

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