Architektur

Eine Inselwelt in einem Fantasy-Setting dürfte auch Auswirkungen auf die Entwicklung der Architektur haben, gerade, wenn man schon an der Schwelle zur Moderne steht. Zum Thema Architektur wird es noch mindestens einen weiteren Artikel geben, vermutlich aber sogar mehrere.

Höher bauen

Wenn Platz knapp und kostbar ist, ist das In-die-Höhe-bauen natürlich eine naheliegende Option. Tatsächlich war man schon ziemlich früh in der Lage mehrstöckige Wohngebäude zu bauen. In Niedersachsen und Ostwestfalen (sic!) wurden schon im 14. Jahrhundert sog. Mutshäuser (Wohntürme) gebaut. Dabei wurde aber selten über sechs Stockwerke hoch gebaut, weil niemand Lust hatte soviele Treppen zu steigen, hihi. Höher wurde erst gebaut, nachdem Aufzüge (die im Bergbau zuvor schon lange im Einsatz waren), mit Abstutzsicherungen ausgestattet wurden. Ich müsste mal noch rausfinden, was die theoretische Maximalbauhöhe so um 1800 war, denn Stahlbeton, der die Wolkenkratzer von heute erst ermöglich war damals ja ziemlich sicher noch nicht erfunden.

Ein Idee, die mir kam, als ich neulich am BIZ-Turm in Basel vorbeikam, war runde Hochhäuser mit breiten Terrassen zum Anbau von Getreide, Obst und Gemüse in mein Setting zu integrieren. Vormoderne Mehrfamilien Rundhäuser gibt es bereits in China – bekannt als Tulou – und in Lucca in Italien. Da liegt es ja nahe, das in Form der Hängenden Gärten der Semiramis noch in mehreren Geschossen zu bauen.

Tiefer bauen

Die Einsicht hat mich ganz besonders gefreut: Wenn Platz auf der Erde knapp und kostbar ist, kann man eben auch unter der Erde weiterbauen. Insbesondere, wenn Zwerge zum Setting gehören. Somit hat die zwergische Vorliebe für Städte unter dem Berg sogar eine rationale Begründung. Mein Herz macht einen Freudensprung! Zu den Eigenheiten ein glaubwürdigen zwergischen Baukunst (und einer unterseeischen noch dazu) wird es noch einen eigenen Artikel in der Reihe Spekulatives Wissen geben.