Die Hanun bilden den seltensten okaneaischen Stamm und haben daher auch die geringsten körperlichen Variationen. Sie haben an den meisten Körperteilen ein Fell, aber anders als Murin und Boviden haben sie mitunter fellfrei Gesichter und meist eine beindruckende Haupthaarpracht. Die Hanun pflegen zwei verschiedene traditionelle Lebenweisen: Zum einen gibt es die Wald-Hanun, die ihre dicht bewaldeten Inseln meist nicht verlassen. Und zum anderen gibt es die Nomaden-Hanun, die praktisch nur auf ihren Schiffen leben. Als dritten Weg – der aber nicht zu den Traditionen der Hanun gehört – gibt es die Exilanten, jene Einzelgänger oder kleinen Gemeinschaften von Hanun, die in den meisten Metropolen Okaneas zu finden sind. Die Hanun haben ausgesprochen kräftige Arme und mitunter sogar ziemlich lange und kräftige Schweife; beides nutzen sie aktiv zum Klettern und wenn nötig auch im Kampf. Die Nomanden und Wald-Hanun leben in enger Eintracht mit der Natur und benötigen wenige Dinge, die sie nicht selber herstellen. Herstellen tun sie aber in der Tat ziemlich viel und sie gelten sogar als noch grössere Handwerker als die Murin. So geht das Gerüch um, dass die Feuerwaffen, die seit wenigen Jahren eine immer grössere Verbreitung finden, von Hanun-Handwerker entwickelt wurden und in der Tat sind die besten Gewehre und Pistolen Hanun-Arbeiten.
Die Wald-Hanun verteidigen ihre Inseln erbittert gegen alle Fremden, wohlwissend welchen Wert die gewaltigen Bäume in einer Welt mit ständiger Holzknappheit haben. Die meisten Hanun-Inseln empfangen gar keine Besucher und verfügen nur über versteckt Häfen. Einige wenige Inseln haben kleine Hafenstädte und Nicht-Insulaner sind dort grundstäzlich willkommen, werden aber – inbesondere wenn es keine Hanun sind – eher kühl aufgenommen. Da sich Handel mit den Hanun nicht lohnt – es gibt ausserhalb ihrer eigenen Kultur und oft sogar ihrer eigenen Inseln, nichts, was sie begehren – gibt es aber auch dort meist nicht viele Gäste.
In früheren Zeitaltern wurden einzelne Inseln der Hanun gelegentlich ihrer Bäume und Kunsthandwerksschätze wegen mit grossen Übermächten überfallen. Dabei gerieten Hanun auch in Sklaverei und waren als solche besonders beliebt, da sie kräftig und v.a. geschickt und schnell sind und so gefürchtet Kämpfer abgeben, wenn man ihren Willen erst einmal gebrochen hat. Viele Hanun neigen in der Sklaverei aber zum Pazifismus und passivem Widerstand.
Die Hanun gelten als ältester der Stämme, auch wenn es dafür bisher keine wissenschaftlichen Belege gibt, sowie die Frühgeschichte der vier Stämme ohnehin im Dunkeln liegt. Bemerkenswert ist aber, dass sie viele alten Sagen und noch älteres Wissen hüten und auch gerne an jene weitergeben, die sie als ihre Freunde betrachten, denn sie schliessen sehr wohl Bande mit Aussenstehenden. Ebenso sind sie Meister insbesondere einfacher Musikinstrumente, die meist als Begleitung für gesungene oder gesprochene Balladen und Legenden verwendet werden.
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