Handlungsstrang – Der grosse Verschlinger

Dann jetzt also die beiden äusseren Handlungsstränge, oder viel mehr der Erste.

Ich hab’s ja schon gesagt: Ich liebe die Tyraniden. Aaaber …  (oder viel mehr „und“) … die Tyraniden haben ein Problem: Man kann keine Geschichten über die als Protagonisten erzählen. Mit den Tyraniden kann man nicht verhandeln, die verfügen zwar über einzelne intelligente Individuen aber diese werden immer vom „Hive Mind“ dominiert. Und: Sie sind praktisch nur Antagonisten. Obschon mal sie (wie die Zerg in Star Craft ja auch) spielen kann, ist es total schwer eine Geschichte über sie zu erzählen, bei der sie nicht einfach nur Kanonenfutter sind. Ich will das aber trotzdem … darum dieser Handlungsstrang.

Die Grundgeschichte ist eine zweigeteilte. Zum einen erzählt sie die Geschichte, wie der gesamte zivilisierte über-meerische Teil von Okanea von den „Drachen“ (so nenne ich sie jetzt erstmal, obwohl sie kein Drachen sind und ich überhaupt noch mit ihrer konkreten Form hadere) bedroht sind. Denn … die Drachen sind eine vielgestaltige Spezies, die aus dem Meer kommt und Insel für Insel von aller Biomasse leerfrisst.

Dieses völlige Leerfressen ist einer der beiden essentiellen Bestandteile der Tyraniden und macht insbesondere ihre Gefahr aus. Die bringen nicht einfach nur alles um, worauf sie treffen (wie die Orks und Dämonen in 40k) oder versklaven es (wie die Dämonen und Dark Eldar in 40k), sondern sie hinterlassen auch nur noch Planeten auf denen nichts mehr leben kann. Sie sind die denkbar existenziellste Bedrohung. Und das noch dazu weil sie die Idee der Evolution perfektioniert haben: Eine sich rapide anpassende Lebensform. Hochleistungsevolution.

Wie kann man soetwas zu einem Protagonisten machen? Ganz einfach: Über die Besessenheit und die daraus entstehende Chronistenfunktion eines „wirklichen“ Protagonisten (Ahab ist der schlimmste Feind, aber eben auch der  Chronist von Moby Dick). Folgendes soll also passieren …

Florianne – die Thronerbin von Dun Hal – wurde von ihrem Vater mit ihrem Lehrmeister Titus Luminor und einer der besten Luftschiff-Kapitäninen auf eine Forschungs-Mission zu den entlegendsten bekannten und bewohnten Inseln geschickt (damit sie bei seinem Tode möglichst weit weg ist). Diese sind aber nicht mehr bewohnt, sondern wurden von den Drachen bereits gefressen. Sie finden dort nur noch erste indirekte Hinweise.

Dann werden sie in einer Nacht vom Schwarm angegriffen und Florianne verliert ein Bein. Sie ist die beste Ärztin an Bord und so operiert sie sich selber und überlebt; allerdings fortan mit einem Holzbein. Zunächst treibt sie die wissenschaftliche Neugier, aber auch bereits ein Gefühl von Rache. Das wächst immer weiter und steigert sich zu Hass und Besessenheit. Sie will alles über die Drachen lernen, um diese zu vernichten. Denn …

… es ist kein Zufall, dass sie den Drachen zum ersten Mal auf der entlegendsten, bekannten Insel begegnen: Die Drachen stammen von einzigen Kontinent der Welt, einer gewaltigen Landmasse, die unserer Antarktis gleich und im tiefen Süden der Welt liegt, wo bisher nie Schiffe hinfuhren. Weil sich aber langsam das Klima auf Okanea ändert, ziehen sie nach Norden und fressen sich durch jede Insel.

Florianne, Titus Luminor und Jorun Goldlocke finden zunächst genug heraus, um eine Idee davon zu entwicklen, mit wem oder was sie es zu tun haben versuchen dann auf einer der nächsten Inseln ein erstes Verteidigungsgefecht gegen den Schwarm, das aber scheitert. Ein zweites Gefecht, bei dem sie aus dem ersten gelernt haben, gelingt, aber zu einem hohen Preis.

Jorun, die spürt, dass sich Florianne innerlich dem Hass zuwendet, versucht auf sie einzuwirken, um nüchtern zu bleiben. Unterstützt wird sie dabei von  Titus Luminor der überzeugt ist, dass man – um den Drachenschwarm zu stoppen – eine Expedition weit nach Süden ausrüsten sollte (womit er Recht behalten wird). Womit beide nicht rechnen: Ihre Wort fallen nicht auf taube Ohren … je öfter Florianne dem Schwarm gegenüber steht, desto mehr ist sie von ihm fasziniert, von der Perfektion der Koordination der Millionen von Wesen. Langsam ändert sich ihre Betrachtung und sie wandelt sich vom Grössten Feind der Drachen zur Begleiterin des Schwarms zur  Chronistin des grossen Verschlingers und schlussendlich zur glühendsten Verfechterin der Expedition zum südlichen Kontinent.

Nachdem man ein paar Wege gefunden hat, das Fortschreiten des Schwarms ein wenig zu bremsen, bricht in der Tat die Expedition zum Südpol auf. Dort stösst die Expedition auf den Ursprung des Schwarms (die Berge des Wahnsinns lassen grüssen). Für das Ende dieses Handlungsstranges habe ich noch zwei Optionen …

  1. Entweder man findet einen (mehr oder weniger) gewaltsamen Weg, von dort aus den Vormarsch der Drachen zu stoppen, der aber bedeutet, dass Florianne alleine mit dem Schwarm in der Antartkis zurückbleibt, oder …
  2. … die Drachen erweisen sich als doch verhandlungsbereit und man findet einen Weg zur Koexistenz, der Florianne zu ersten Botschafterin des Schwarms macht.

Letzteres böte auch die Möglichkeit, dass Florianne immerhin einen kleinen Teil des Schwarms im Kampf gegen das Thyrianische Imperium einsetzt.

Titus Lumior und Jorun Goldlocke sind quasie Engelchen und Teufelchen, die immer um Florianne ringen, nur dass Titus „der Verstand“ ist und Jorun „das Herz“. Als Florianne dem Hass verfällt, versucht Titus sie dort herauszuholen, indem er an ihren wissenschaftlichen Ehrgeiz appeliert. Jorun hingegen versucht, seit dem Florianne ihr Bein verloren hat, ihr Trost zu spenden und der verkopften junge Thronerbin, die „unvernünftigen“ Wege des Herzens aufzuzeigen u.a. über den Weg der Schönheit (sei es Kunst oder Naturbetrachtung) oder über die Inkonsenquenz menschliche Verhaltens („Milde als Kapitän walten lassen“ und „ein glückliches Schiff ist besser als ein geschundenes“).

In dem Moment, indem ihr Hass in Liebe umschlägt versuchen dann beide wiederum sie davon abzuhalten. Luminor mit dem Verweis auf ihre Pflichten als Thronfolgerin. Jorun eigentlich ohen Argumente, was Florianne merkt und nur noch weiter in die Arme des Schwarms treibt.

Und damit wir uns nicht falsch verstehen: Florianne wird zum Schluss wirklich glücklich mit ihrer Aufgabe und lernt die Drachen wahrhaft zu lieben.

Damit bleiben Titus und Jorun aber eigentlich nur Begleiter von Floriann, was ich erstmal auch okay fände, aber ich glaube ich suche mir für die auch noch eigene Entwicklungen.

Ausserdem muss ich latürnich noch auf den Elefanten im Raum hinweisen: Die Drachen stehen latürnich für „Biologie, Leben, Evolution, Natur“.  Und ihr Auftauchen ist latürnich auf ein einen von den Namensgebern gemachten Klimawandel zurückzuführen. In dem Sinne sind die Drachen als Thema natürlich auch „Mutter Natur schlägt zurück“.

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